78 % der Schweizer KMU (kleine und mittelständische Unternhemen) sind Familienunternehmen. Sie sind in besonderem Maße vom Thema Unternehmensnachfolge betroffen. Nachfolgeplanung und Nachfolgeumsetzung sind hier eine Herzensangelegenheit, denn das Lebenswerk des Unternehmers ist davon betroffen.
Nach der aktuellen Studie der Universität St. Gallen vom Juni 2013 (durchgeführt im Auftrag der Credit Suisse) wollen 22 % der Unternehmer in den nächsten 5 Jahren ihren Betrieb übergeben, weitere 16 % bereits innerhalb der nächsten 2 Jahre. Rund 466.000 Arbeitsplätze sind davon betroffen.
40 % der KMU werden familienintern übergeben (Family-Buy-Out). Bei 20 % erfolgt die Übergabe unternehmensintern an Nicht-Familienmitglieder (Management-Buy-Out).
Überraschenderweise erstellen KMU bei 46 % der Übergaben keinen Anforderungskatalog an den Nachfolger. Auf einen Trainingsplan zur Einarbeitung und Kompetenzbildung wird bei 60 % der KMU-Übergaben verzichtet. Lediglich die Due-Diligence-Prüfung scheint sich durchgesetzt zu haben.
Das Loslassen ist bei KMU-Übergaben besonders schwierig. Der Senior bleibt nach der Übergabe häufig noch stark präsent. In 40 % der Fälle wird das Verhältnis des Vorgängers zum Unternehmen nach der Übergabe (Post-Succession-Phase) nicht geregelt. So sind Konfliktpotential und Existenzrisiken vorprogrammiert.
Wenn rentable Unternehmen an der Übergabe scheitern, wird volkswirtschaftlicher Wert vernichtet, Arbeitsplätze gehen verloren, Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten müssen sich neu orientieren.
Qualifizierte Beratung und Begleitung sind das Öl im Getriebe der Nachfolgeregelung.
Das Thema ist auch in der Bundesrepublik Deutschland brandaktuell. Lesen Sie dazu den Beitrag Firmensterben in Deutschland vom
08.04.2013.
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