Der Engagement-Index 2012 (Studie des Gallup-Institutes) dokumentierte bereits die innere Emigration von 85 % der Beschäftigten in Deutschland. In der aktuellen Studie des (arbeitgebernahen) Instituts der Deutschen Wirtschaft erfahren wir, daß sich viele Führungskräfte mit Anerkennung, Respekt und Motivation für die Mitarbeiter schwer tun. Nur 69 % der Beschäftigten erfahren wenigstens gelegentliche Unterstützung durch ihren Vorgesetzten. Der EU-Durchschnitt liegt bei 81 %. Offensichtlich gibt es hier in Deutschland doch wesentlichen Nachholbedarf.
Die klassische transaktionale Führung durch Ziele und Belohnung führt, und auch das ist statistisch belegt, letztlich zu weniger Geschäftsabschlüssen als transformationale Führung durch intrinsische Motivation. Der Mangel an Emotionalität, visionärer Kraft und Authentizität läßt sich nicht mehr durch Führungsstile der direktiv-perfektionistischen Art kompensieren. Allerdings auch nicht durch ein teleologisch instrumentalisiertes Motivationstraining der Führungskräfte. Neue Paradigmen müssen aus innerer Überzeugung gelebt werden.
In Deutschland sorgen nur 37 % der Chefs tatsächlich für ein leistungsförderndes und motivierendes Arbeitsklima. Satte 49 % demotivieren die Mitarbeiter und fügen damit dem Unternehmen beträchtlichen Schaden zu. Mit diesen 49 % dürfen wir uns noch als die Einäugigen unter den Blinden fühlen. Denn Italien, die Niederlande und Spanien erreichen Werte von bis zu 70 % (Studien der Unternehmensberatung Hay Group).
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