Internationale Berufserfahrung und erweiterte Sprachkenntnisse waren für das Recruiting schon immer wichtig. Dazu gehörte natürlich auch der richtige Biss und Stressresistenz. Nun rücken andere Qualitäten in den Vordergrund. Persönlichkeit und soziale Kompetenz werden zu entscheidenden Kriterien für den Einstieg in die Führungsetagen.
Nach der aktuellen Studie Recruiting 2020 von Boyden Global Executive Search (in Kooperation mit der EBS Business School) sind Offenheit, Sensibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt. Führung soll zudem bunter werden - Diversity in allen Bereichen. Allerdings bleibt hier bei dem Thema weibliche Führungskräfte die Wirklichkeit noch weit hinter den Wünschen zurück. Für den unverändert niedrigen Anteil weiblicher Führungskräfte werden bemerkenswerte Gründe genannt:
- Die Rahmenbedingungen sind verbesserungsbedürftig (48%).
- Frauen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtiger als gnadenlose Karriere (38%).
- Es gibt nicht genügend qualifizierte Managerinnen (37%).
- Karriere hat grundsätzlich bei Frauen keinen so hohen Stellenwert (27%).
Der Muff von 1000 Jahren (Hamburg 1967) ist noch nicht verweht.
Die Studie kommt weiter zu dem Ergebnis, daß Unternehmen stärker gefordert sind, ihre eigenen Werte nach außen zu vertreten. Nur sind diese Werte mutmaßlich nach dem Konzept integriertes Managment (Knut Bleicher, Universität St. Gallen) neu zu definieren. Employer Branding in the War for Talent bleibt sonst eine taube Nuss.
Der Führungskräfte-Nachwuchs wünscht sich
- Aufstiegschancen im Unternehmen,
- die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeitmodelle, Home Office und Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie
- eine insgesamt ausgewogene Work-Life-Balance.
Die Unternehmen, vornehmlich im Mittelstand, stehen hier vor großen Herausforderungen im Recruiting. Oder suchen wir allseits nach der eierlegenden Wollmilchsau ?
Kommentar schreiben